Die Grünen in Metelen zeigen Flagge gegen Urantransporte
06. Jun. 2020 –
Die Urananreicherung ist vom Atomausstieg in Deutschland bislang ausgenommen und darf deshalb zeitlich unbefristet weiterlaufen.
Die Urananreicherung hat zivile und militärische Dimensionen. Zivil wird hier gasförmiges Uranhexafluorid soweit angereichert, dass daraus Brennelemente für Atomkraftwerke hergestellt werden können. Der größte Teil aus Gronau wird direkt exportiert u.a. nach Großbritannien, Frankreich, Schweden, Südkorea, China , Brasilien. Bis 2011 war auch der Fukushima-Betreiber Tepco ein wichtiger Kunde. 2016 ist die Ukraine als neuer Kunde hinzugekommen.
Uranhexafluorid ist ein chemisch äußerst aggressiver Stoff, der schon bei Berührung mit Luftfeuchtigkeit tödliche Flusssäure bildet. Deshalb sind Transport und auch Verarbeitung besonders gefährlich.
Ein Diebstahl bei Urenco in Almelo durch den pakistanischen Atomwissenschaftler Dr. Kahn führte in den 1970ern dazu, dass zunächst Pakistan und später auch Iran und Nordkorea in den Besitz der Zentrifugentechnologie kamen.
Für den Betrieb der Anlage in Gronau sind im Schnitt alle zwei Tage ein LKW-Transport mit UF6 und alle zwei Wochen ein Uranzug notwendig. Die LKWs rollen im Allgemeinen im normalen Autobahnverkehr, die Uranzüge fahren im normalen Bahnverkehr.